Skudden Schaf Zucht
I. Skudden - Zucht
allgemein
Die Skudden gelten als
kleinste einheimische Schafe.
Nach den beiden Weltkriegen
war die sogenannte
"echte Skudde"
so gut wie verschwunden
und
akut vom Aussterben bedroht.
Aus verschiedenen Unterlagen geht hervor, dass in anschließendem inzuchtminderndem Erhaltungsbestreben an mehreren Standorten andere Schafrassen zur "Blutauffrischung" hier (willkürlich???) Eingang gefunden haben sollen. Zeitgleich konnten die 3 anerkannten Farbschläge nicht mit notwendiger Konsequenz getrennt vermehrt werden, wobei aber dennoch weiterhin auf einfarbige Vliesausprägung wertgelegt worden war. Als "Skudden" bezeichnete Tiere hatten dann auch schon mal Wolle an kräftigeren Gliedmaßen, auf dem Kopf und an der Schwanzspitze. Es gab welche mit breiterem Maul, längerem "Bommelschwanz", (Schnucken-)Oberhaar und dichter oder gar lockiger Wolle ohne charakteristischem Haaranteil ... Der sogenannte "genetische Flaschenhals" war dadurch immerhin "aktiv vermieden" worden (siehe unten: Diagramm "Entwicklung des Skudden-Zuchttierbestandes in Deutschland"). |
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Es ist sicher nicht gänzlich abwegig davon auszugehen, dass die Skudde überwiegend als aufwandarmes "arme Leute Schaf" auf den Bauernhöfen mehr oder weniger unbeachtet wie selbstverständlich dazugehörend einfach nebenher mitlief (mit oder ohne Einzäunung) und von dem lebte was halt gerade anfiel. Eigenschaften, wie ihr unterdurchschnittliches Produktionsvermögen, ihre große Eigenständigkeit, verbunden mit vorsichtig schreckhaftem Verhalten aber ausgeprägter Standorttreue, ihr ziemlig enger Zusammenhalt in Kleingruppen, ihre Fähigkeit zu Anpassung, Prägung und Gewöhnung an unterschiedlichste Bedingungen in Haltung und Ernährung bei geringen Ansprüchen und konditioneller Robustheit und nicht zuletzt ihre hohe Flexibilität u. a. infolge nahezu saisonungebundener Reproduktionsbereitschaft, lassen kaum einen anderen Schluss zu. Und weil auf solchen Höfen eben möglichst alles verwertet werden musste, wird man großes Augenmerk auf eine weitestgehend einheitliche Wollfarbe und ausgeglichene -feinheit gelegt haben, um ohne Sortier- und Färbeaufwand Schafwollprodukte mit eigenen und/oder regional üblichen Mustern herstellen zu können. |
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Bei der "Skudde" soll es sich um eine sehr sehr alte und lange Zeit züchterisch wenig oder gar nicht bearbeiteten Schafrasse handeln -"Weitere Informationen zur Rasse Skudde" unter III (am Ende der Seite).
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Aussagekräftige Rassebeschreibungen finden sich beispielsweise im sowie auch in einer beachtenswerten
Das nebenstehende Foto zeigt die drei ursprünglich zugelassenen Farbschläge Braun, Schwarz und Weiß ( Der Farbschlag "Grau" wurde erst Anfang dieses Jahrhunderts durch die VDL anerkannt, wobei deren Erscheinungsbild nie wirklich klar definiert werden konnte. - Und ob es dieses Grau jemals tatsächlich als Farbschlag gab und nicht lediglich den Haltungsbedingungen geschuldet war (verschmutzt), ist nicht geklärt. |
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In so manchen älteren Literaturartikel und sogar amtlichen Statistiken ist diese meist als unbedeutend, ja minderwertig geltende Rasse bei Angaben zu Tierbestand und -beschreibung offensichtlich leider nicht immer eindeutig abgegrenzt worden. Was dort dann großzügig gezählt und beschrieben wurde, muss nicht immer nur Skudde und wenn doch, dann nicht unbedingt reinrassig, gewesen sein. Der eingängige Name "Skudde" war halt eher ein Sammelbegriff für "nicht so wichtige kleinere Schafe". - In ganz frühen Zeiten hat man in ihrem Verbreitungsgebiet unter den Begriffen "Skudy" oder "Skudnyy" wohl auch ärmliche, kärgliche Schafe verstanden ("cкудный" bedeutet auf Deutsch soviel wie "armseelig", "dürftig") - - siehe auch oder Artikelausschnitt "Ostpeußische Skudden" ==> Augenscheinlich hatten sich die kleinen feingliedrigen Tiere auch späterhin den mancherorts sogar angeordneten "Veredlungszüchtungen" zur Steigerung von Fleisch- und/oder Wollleistung durch Einkreuzen von Intensivrassen überwiegend entzogen. - Entweder schien es gar nicht erst erfolgversprechend oder die Kreuzungsprodukte erwiesen sich mit der Zeit dann als zu konkurrenzschwach.
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Heute präsentiert sich die Skudde immernoch recht ursprünglich und fühlt sich nur in der Gruppe mit Rangordnung wohl. Sie ist naturgemäß ein Fluchttier!
Sie trägt Mischwolle ( Die wildähnelnde Vlieszusammensetzung macht sie verhältnismäßig |
Skudden treten einerseits beeindruckend eigenständig auf, sind ziemlich lebhaft und äußerst aufmerksam, können andererseits auf sich allein gestellt schon mal völlig kopf- und orientierungslos panisch reagieren. Sie besitzen eine enge (Familien-) Gruppenbindung sowie bemerkenswerte Standorttreue. Ihre Lämmer bekommen sie, nach annähernd ununterbrochener Brunstbereitschaft, fast immer absolut problemlos und zeigen eine hervorragende Mütterlichkeit ... ... alles gute Gründe, sie in ihrem ganz eigenen Typ streng reinrassig zu erhalten! |
II. Eigene Skuddenzucht
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Wir haben uns für die Haltung und Zucht dieser eigenwilligen Landschafe entschieden und unseren Begonnen hat es in Weseram im Jahr 2001 mit 4 Mutterschafen und einem geliehenen Bock von einem Züchter aus dem Havelland. Seit 2010 halten wir etwa 50 Zuchtschafe und Böcke. Diese Größenordnung ist unter unseren Bedingungen gut händelbar und gibt schon etwas Spielraum für gezielte Anpaarung und Selektion. |
Um im Sinne des Rasseerhalts einen Beitrag zu leisten, müssen die Tiere durch einen anerkannten Zuchtverband registriert sein. Unsere Schafe werden als rassetypisch und reinrassig vom "Schaf-zuchtverband Berlin-Brandenburg e. V." im Zuchtbuch geführt. Auf unserem
Wird "Einfarbigkeit" eventuell bald zur "Hohen Kunst der Skuddenzucht"? |
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Auf Landes- und Bundeszuchtveranstaltungen konnten wir unsere Schafe schon mehrfach mit prämiertem Erfolg vorstellen (siehe auch |
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... wie hier z. B. auf den Bildern: - jeweils VDL-Bundesschauen für Landschafe innerhalb der "IGW" in Berlin
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<= Quelle oben links im Bild |
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Bildausschnitt aus Bilder-Galerie des SZV-BB e.V |
III. Weitere Informationen zur Rasse Skudde
3 Plakate der BraLa 2017 (mit freundlicher Genehmigung des Urhebers, Herrn Dr. M. Jurkschat):
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Ostpreußische Skudden und ... e.V." vom 05. März 2018 |
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Anzahl Züchter und Anzahl weibliche Skudden-Zuchttiere im SZV B-B e.V. |
Entwicklung des Skudden - Zuchttierbestandes in Deutschland |
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